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Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule

Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule können ganz unterschiedliche Ursachen und Symptome haben. Oftmals als HWS-Syndrom bezeichnet, vereinigt diese Diagnose verschiedenste Erkrankungen sowie Verletzungen der Halswirbelsäule. Auch lassen sich Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule in akute und chronische, also kurz- und langanhaltende Schmerzen unterscheiden.
Typisch hierfür wäre zum Beispiel ein akutes HWS-Syndrom verursacht durch einen Verkehrsunfall, ein so genanntes HWS-Schleudertrauma. Ein chronisches HWS-Syndrom wird oft verursacht durch degenerative, verschleißbedingte Veränderungen an den tragenden Strukturen der Halswirbelsäule. Beide können jedoch durch Schmerzen im Bereich der Bandverbindungen sowie der Wirbelgelenke als auch der Bandscheiben der Halswirbelsäule Schmerzen verursachen.
Häufiger jedoch sind die Beschwerden lokalisiert im Bereich der Muskulatur der Halswirbelsäule, die bis in die Mitte der Brustwirbelsäule ziehen können. Auch finden sich oft HWS-Beschwerden, die über den Hinterkopf bis sogar in das Gesicht ziehen können. Neben Schwindelgefühlen, Sehstörungen sind auch Ohrgeräusche, so genannter Tinitus, möglich.
Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule können durch Druck auf die austretenden Nervenfasern Schmerzen und Gefühlsstörungen in den Armen bis in die Hände oder Finger verursachen. Auch die Degeneration der Bandscheiben mit Verengungen der Nervenfenster, so genannte Osteochondrosen, können ebenfalls eine Nervenwurzel komprimieren und somit einen ausstrahlenden Armschmerz verursachen. Resultat ist nach Jahren oft die Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule (zervikale Spinalkanalstenose). Verschlimmert wird dieses Schmerz-Syndrom an der Halswirbelsäule auch durch Knochenneubildungen (Osteophyten), die durch die Degeneration der Wirbelgelenke (Uncovertebralarthrose) der Halswirbelsäule entstehen und ebenfalls zu Irritation der Nervenfasern führen können.

Die Diagnosesicherung erfolgt durch die klinische Untersuchung mit genauer neurologischer Erfassung von Lähmungen und Gefühlsstörungen oder Reflexverlusten. Des weiteren sind radiologische Untersuchung mit RöntgenbildernKernspintomographie und Computertomographie notwendig. Bei speziellen Fragestellung sollte auch eine neurologische Untersuchung mit Ausmessung der Nervenfunktion erfolgen. Auch die Erfassung craniomandibulärer Dysfunktionen (CMD), also Erkrankungen im Kiefergelenk, gehören mit zur Differenzialdiagnose des HWS- Syndroms.

Therapeutisch kann in den meisten Fällen mit konservativen Therapieverfahren wie physikalische Therapie oder manualtherapeutischen Anwendungen gearbeitet werden. In seltenen Fällen oder bei neurologischen Ausfällen ist allerdings eine operative Intervention oft nicht zu vermeiden. Als minimalinvasive Therapieform bieten sich im Bereich der Halswirbelsäule auch endoskopisch gestützte Verfahren an. Auch minimalinvasive, schmerztherapeutische Infiltrationen können oft lang anhaltend eine Schmerzreduktion bei dem HWS-Syndrom erbringen.

 

Krankheitsbilder der Halswirbelsäule